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Das Pferd geht unrund im Schritt

Deutlich sichtbare Taktunregelmäßigkeit

Dringend handeln

Wenn mit dem bloßen Auge eine Lahmheit im Schritt erkennbar ist, ist es unzweifelhaft zu einem Strukturschaden in einem Bein oder in einem Huf gekommen. Das ist ein Fall für den Tierarzt.

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Dezent sichtbare Taktunregelmäßigkeit

Handeln empfohlen

Auf den zweiten Blick mit Konzentration nur auf die Vorderbeine oder nur auf die Hinterbeine ist eine Taktunregelmäßigkeit zu erkennen. Diese können von einem Unwohlsein in einem Bein oder einem Huf, von Muskelverspannungen aus der Schulter oder Hüfte oder Erkrankungen der Wirbelsäule herrühren.

Ist nach flotter Bewegung keine Taktunregelmäßigkeit mehr zu erkennen, kamen die Steifigkeiten aus den Muskeln, dem Rücken oder von einem Gelenk, welches Arthrose hat. Ist die Taktunregelmäßigkeit nach der flotten Bewegung stärker, liegt eine Lahmheitserkrankung an den Beinen vor.

 

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Verkürzte Rückführphase

Handeln empfohlen

Am Vorderbein: Am Ende der Rückführphase werden die Strukturen der Hufrolle, der Fessel, der Beugesehnen und des Biceps-Muskels gedehnt. Ist eine dieser Strukturen geschädigt, verkürzt das Pferd die Rückführphase.

Am Hinterbein: Am Ende der Rückführphase werden die Strukturen des Sprunggelenkes, des Knies und der Fessel gedehnt. Ist eine dieser Strukturen geschädigt, verkürzt das Pferd die Rückführphase. Außerdem werden die Hinterhandmuskeln beansprucht sowie der Rücken gestreckt. Schmerzt der Rücken oder ziehen die Hinterhandmuskeln, dann vermeidet das Pferd das Abstoßen mit dem Hinterbein.

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Verkürzte Vorführphase

Handeln empfohlen

Am Vorderbein: Um das Vorderbein gut nach vorne heben zu können, benötigt das Pferd geschmeidige, kräftige Schultermuskeln und ein schmerzfreies Schultergelenk. Das stützende Vorderbein muss gut tragfähig sein, das vorführende Vorderbein benötigt eine lockere Schulter und kräftige Vorhebermuskeln. Probleme beim Stützen und/oder steife Schultern behindern die Vorführphase.

Der Übergang von der Hals- zur Brustwirbelsäule wird beim weiten Vorführen des Vorderbeines in Streckung gebracht sowie gedreht. Schmerzt dieser Wirbelsäulenbereich durch „CTÜ-Blockierungen“, dann wird das Vorderbein nicht so weit nach vorne geholt.

Am Hinterbein: Hat das Pferd Schmerzen im Standbein, mag es dieses nicht gerne lange belasten, weil es Probleme irgendwo vom Huf bis zum Rücken hat. Dann kann es das andere Bein nicht weit nach vorne führen, sondern setzt es frühzeitig wieder auf. Um das Hinterbein weit nach vorne schwingen zu können, benötigt das Pferd einen lockeren Rücken, geschmeidige hintere Beinmuskeln, ein gesundes Knie und eine einwandfreie Fessel. Wenn ein Pferd an einer der genannten Strukturen häufig Probleme hat, kommt eine verkürzte Vorführphase der Hinterbeine oft vor.

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Verkürzte Stützphase

Dringend handeln

Stützen ist die belastungsreichste Phase während des Gehens. Jedwedes Unbehagen im Bein veranlasst reflexartig ein möglichst kurzes Stützen auf diesem.

Vorderbein: Schmerzen angesiedelt zwischen Hufsohle und Schulterblatt, Hals- und Brustwirbelsäule.

Hinterbein: Schmerzen angesiedelt zwischen Hufsohle, Hüfte, Becken und Lendenwirbelsäule.

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Stolpern

Handeln empfohlen

Mit „Stolpern“ ist das plötzliche Einknicken eines Beines mit Wiederauffangen durch die anderen Beine gemeint. Mitunter jedoch klappt das kompensatorische Wiederauffangen nicht, dann kommt es zum Sturz.

Das Hufgelenk ist sehr beweglich. Es passt sich allen schiefen Bodenverhältnissen an. Hat das Hufgelenk jedoch Reizungen, dann schmerzt eine plötzliche Bewegung in eine bestimmte Richtung. Dieser Schmerz löst ein reflexartiges Einknicken des Beines aus. Schnell muss das andere Bein nach vorne gebracht werden und stützen. Es entsteht ein sichtbares Stolpern.

Der Übergang von der Hals- zur Brustwirbelsäule, die Aufhängung zwischen den Schulterblättern und die vordere Brustwirbelsäule sind sehr beweglich. Diese Beweglichkeit passt sich den Bodenverhältnissen und Bewegungsmanövern des Pferdes an. Gibt es in dieser Region zwischen den Schulterblättern Reizungen an den Wirbeln oder dem Muskel-Faszien-System, knickt das Pferd reflektorisch ein. Die anderen Beine müssen schnell kompensieren um den Stand aufrecht zu erhalten. Es entsteht ein sichtbares Stolpern.

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Passgang

Handeln empfohlen

Beim Passgang ziehen Vorder- und Hinterbein einer Körperseite gleichzeitig vor und setzen gleichzeitig auf. Dieser Gang ist typisch für Gangpferderassen in hohen Geschwindigkeiten. Eine Taktunregelmäßigkeit per Definition ist beim Passgang zwar nicht zu erkennen, ist aber doch für ein im Schritt gehendes Pferd untypisch und als krankhaft einzustufen.

Ein entspanntes Pferd geht im Schritt nicht Pass. Auch nicht, wenn es ein sogenanntes „Gangpferd“ ist, wie ein Islandpferd zum Beispiel. Für den Passgang im Schritt stehen zwei Ursachen zur Auswahl:

Ein chronisch latent lahmes Vorderbein wird von dem gleichseitigen Hinterbein unterstützt.  Die Stützphase von Vorder- und Hinterbein erfolgt zeitgleich. So entsteht das Bild des Passganges.

Bei Rückenschmerzen versucht das Pferd, Rotationsbewegungen zu vermeiden. Beim natürlichen Schritt kommt es aber zu Rotationen in der Lendenwirbelsäule, die sich auf Höhe des 14. Brustwirbels als Gegenrotation in der Brustwirbelsäule fortsetzen (diagonale Welle des Rückens beim natürlichen Schritt). Beim Pass werden diese Rotationen unterbunden. Gleichseitiges Vortreten der Gliedmaßen bedingt einen festen Rücken und umgekehrt.

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Unregelmäßige, schnelle Fußfolge

Handeln empfohlen

Ein Humpeln ist hierbei nicht gemeint, sondern eine schnelle, ungwöhnliche Fußfolge, die weder Schritt noch Trab ist.

Wenn Sie etwas sehr Schweres von A nach B tragen müssen, dann halten Sie vermutlich kurz die Luft an (das erhöht die Stabilität im Rumpf), um mit schnellen Trippelschritten diesen schweren Gegenstand alsbald bei B absetzen zu können. Bei einem Pferd ist es dasselbe: Sitzt ein zu schwerer Reiter darauf, kommt es zu schnellen, unregelmäßigen Trippelschritten des Pferdes als Überlastungszeichen des zu schweren Tragegewichtes.

Eine schnelle Fußfolge mit erkennbarem Fünftakt wird „Tölt“ genannt. Dieser ist bei Gangpferderassen, wie zum Beispiel Islandpferden, reiterlich abrufbar und dient einem schnellen und zugleich schonenden Vorwärtskommen für den Reiter im unwegsamen Gelände.

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